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Interview Wohnrevue 2020 / 03 Fabio Dubler

Fabio Dubler, vor einem Jahr eröffneten Sie an der Zürcher Hohlstrasse  das neue Möbelhaus H100. Wie hat sich der Betrieb seither entwickelt?

Zum Glück kann ich diese Frage mit sehr gut beantworten. Ich bin dankbar darüber, wie sich alles er- geben hat: Unsere bestehenden Kunden blieben uns treu, und viele neue sind hinzugekommen.
Wie gross ist die Ladenfäche, und wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie hier?
Das Lokal umfasst ca. 400 m2 Verkaufsfläche und hat überhohe Decken. Dank dieser konnten wir verschiedene Podeste und eine Galerie einbauen, wodurch wir die effektive Verkaufsfläche auf ca. 600 m2 vergrössern konnten. Bewirtschaftet wird das Geschäft
von drei Verkäufern und drei Mitarbeitern im Background.

H100 vereint den Zürcher Kult-Vintage-Laden Bogen 33, Teile von Viadukt*3 sowie Memorie.ch. Was hat es mit Letzterem auf sich? 

Memorie.ch ist unser gemeinsamer Onlineshop für Designklassiker. Wir verkaufen qualitativ hochwertige Möbel, die in oft kleinen Manufakturen produziert werden. Im H100 mixen wir die neu produzierten Designklassiker mit Vintage-Design – so ergibt sich ein spannender Mix, der unsere Kunden inspiriert.

Das tönt beinahe nach einem Einrichtungs-Credo. Geben Sie dieses auch Ihren Kunden als Tipp weiter?


Kundenbedürfnisse sind unterschiedlich – allen dasselbe zu empfehlen, wäre verfehlt. Manche kommen mit einer konkreten Vorstellung eines Sofas zu uns, andere suchen nichts Bestimmtes und den ein überraschendes Einzelstück. Wieder andere interessieren sich für eine limitierte Edition wie z.B. den Moser-Fauteuil und-Hocker im Mondrian-Look, den wir letztes Jahr zusammen mit Embru im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums lanciert haben.

Aktuell steigen draussen die Temperaturen wieder – mit dem Frühling startet die Gartensaison. Ein wichtiges Thema für Sie?

Die Gartensaison ist seit langem ein wichtiger Bestandteil unseres Angebots. Über die Jahre haben wir ein stimmiges Sortiment aufgebaut. Es umfasst sowohl Eigen- als auch Partnerproduktionen wie z. B. die Landibank.

Thema Eigenproduktion – gibt es einen Bestseller?

Ja: unseren Spaghetti-Gartenstuhl. Der Entwurf stammt von Huldreich Altorfer aus den 40er-Jahren, den wir neu aufgelegt haben und den wir nun seit mehreren Jahren produzieren.

Der Garten wird zum erweiterten Wohnzimmer. Wie sieht es diesbezüglich bei Ihnen zu Hause aus? 

Ich wohne etwas ausserhalb und habe sowohl einen überdachten als auch einen Sitzplatz im Freien. Es stehen Spaghetti-Stühle und Liegen frei im Gelände, zudem ein schwerer Granittisch, der zum Haus gehört sowie Aluminium-Stühle von Seleform.


Welche Produkte aus dem H100 haben Sie sonst noch zu Hause? 

Einige: darunter Tische und Stühle von Max Bill, diverse Memphis- Produkte, dänische Vintage-Möbel und viele mehr.

Welches ist Ihr Lieblingsstück?

Ein Holzstuhl von Alvar Aalto.

Fachgeschäfte haben heutzutage oft keinen leichten Stand. Was ist Ihr Rezept, erfolgreich zu bleiben?

Unser Vorteil ist der Mix aus alten Designklassikern und neuen Produkten: H100 ist nicht nur ein Möbelladen, sondern hat beinahe einen musealen Charakter, der die Leute anlockt. Ausserdem haben wir nur wenige Meter entfernt ein 1400 m2 grosses Lager mit Einzelstücken, die man nicht überall  entdeckt. Das Sortiment ermöglicht es uns, Serviceleistungen auszubauen: Wir beraten Bauherren sowie Architekten und beliefern Projekte im Privat- und Objektbereich.

Wo sehen Sie H100 in fünf Jahren?

Wir haben kein Bedürfnis, neue Filialen zu eröffnen – wir konzentrieren uns darauf, den Standort hier weiter zu etablieren. Ziemlich sicher bauen wir das Lager langfristig zum Showroom aus und versuchen neue Partnerschaften aufzubauen. Wir wollen unseren Kunden weiterhin ein einzigartiges, wachsendes Sortiment bieten.