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Interview Wohnrevue - Neu! H100.

Seinen ersten Laden eröffnete Fabio Dubler vor
16 Jahren im Zürcher Viadukt. Sein neuestes Geschäft liegt auf der anderen Seite des Gleismeers.
Im H100 vereint er Vintage-Design und aktuelle
Kollektionen.

Anfang April eröffnete das neue Möbelhaus H100 im Zürcher Kreis 4.
Klassisches Vintage-Design, aber auch neue Produkte von namhaften
Schweizer Firmen wie zB. De Sede, Horgenglarus, Embru, Baltensweiler,
und Eternit. Aber auch Möbel internationaler Hersteller werden angeboten. Hinzu kommen Eigenprodukte,darunter Gartenstühle, Leuchtbuchstaben und Sideboards. Inhaber und treibende Kraft hinter dem neuen
Design-Hotspot ist Fabio Dubler. Wirhaben ihn Anfang März auf der Baustelle getroffen, um mehr über die Entstehungsgeschichte und das Konzept hinter H100 zu erfahren.

Vom Brocante zum Kultladen
2003 eröffnete der erst 22-jährige Fabio zusammen mit seinem damaligen Geschäftspartner den Bogen33 im heutigen Zürcher Viadukt. «Zuvor
rief ich immer wieder beim Vermieter an, um abzuchecken, ob ein Bogen frei würde», erzählt er uns. Eines Tages bekam er die Zusage für eine temporäre Nutzung. «Ich wusste anfänglich gar nicht, was ich eigentlich machen wollte. Also fragte ich in
meinem Freundeskreis nach, welche Nutzung funktionieren und Spass bereiten könnte.» Immer wieder der Begriff «Vintage-Design» worauf die
beiden entschlossen, einen Second hand-Design-Laden zu eröffnen.
«Wir verbrachten unzählige Stunden damit, ein cooles Interieur zu entwickeln», schildert er die Anfangszeit. Sie bauten ein zweites Geschoss und
eine Trepe ein, strichen die Wände,installierten Licht. Lange Touren durch Schweizer Brockenhäuser folgten, bei denen sie alte Möbel
kauften, sie reinigten und danach im neu eröffneten Bogen 33 wieder verkauften. Nach nur einem halben
Jahr lief der Mietvertrag aus. In der Zürcher Szene wurde der Bogen33 aber bereits als Geheimtipp gehandelt. Also behielten sie den Namen und zogen an die Geroldstrasse
33, nur wenige Gehminuten vom ursprünglichen Standort entfernt. Hier
begann ihr Geschäft zu florieren. Die Geschäftsideen der Gründer gingen immer mehr auseinander und so trennten sich ihre Wege. «Danach habe ich das Angebot geschärft und auf hochwertigeres Vintage-Design gesetzt», erklärt Fabio. Das Team
vergrösserte sich, und auch die Abläufe rund um den An- und Verkauf
der Möbel wurden immer komplexer.
«Ein Bekannter war Software-Entwickler. Mit ihm zusammen entwickelte ich die Software <getButik>», erläutert Fabio. Die Software wurde ständig weiterentwickelt und nach
ein paar Jahren Reifezeit im eigenen Geschäft, entschloss sich Fabio,
getbutik.com zusammen mit Matthias Linherr zu vermakten. Heute nutzen
über 300 Schweizer Händler diverser Branchen die clevere Software
für den Einzelhandel. Zur selben Zeit wuchs auch das Angebot vom Bogen 33. Im ehemaligen Maag-Areal wurden neue Lagerräume dazugemietet, an die zwanzig Mitarbieter
arbeiteten im Betrieb. «2011 bezogen wir die Lagerräumlichkeiten an der
Hohlstrasse 122 und bauten 1400m2 für unsere Zwecke um», erzählt Fabio und ergänzt: «Endlich hatten wir Platz für eine kleine Polsterei
und eine beschauliche Schreiner.»Gleichzeitig entwickelte er einen Teil
des bestehenden Angebots zum eigenständigen Geschäftzweig aus:

Im Viadukt*3 (gelegen in der gleichnamigen Zürcher Einkaufsmeile),
verkaufte er ab 2013 ausschliesslich antike Stühle und Tische aus Holz
sowie neue Möbel von Horgenglarus. 2014 übernahm er zusätzlich das
Möbelgeschäft Timetunnel, das seit 1996 fester Bestandteil des Zürcher
Niederdorfs war. Fabio zügelte den Kultladen ebenfalls ins Viadukt und
ergänzte so sein Angebot mit hochwertigen Vintage-Design-Klassikern.

Umzug an die Hohlstrasse 100:

Vor knapp fünf Jahren erfuhr er von
einem Neubauprojekt an der Hohlstrasse 100 und unterschrieb kurzentschlossen den Mietvertrag für alle Verkaufsflächen im Erdgeschoss.
Aufgrund einer zweijährigen Bauverzögerung nahm das Projekt H100
aber erst in den vergangenen Monaten konkrete Formen an. Im Neubau
direkt an der Hohlstrasse befinden
sich heute der Bogen33 und ein Ableger des Viadukt*3. In der lichtdurchfluteten Halle im hinteren Gebäude der Timetunnel. «Durch den Zusammenschluss von Bogen33,
Viadukt*3 und Timetunnel, kommen unsere Kunden in den Genuss
von klassischem Vintage-Design teils unbekannter Hersteller, über hochwertige Stühle und Tische aus Holz, bis hin zu exklusiven Vintage-Design-Klassikern», erläutert Fabio das Ladenkonzept. Über den Onlinshop
memorie.ch (Start Ende April 2019) werden ausserdem neue Produkte von Schweizer und internationalen
Herstellern angeboten. Auch Kooperationen mit Innenarchitekten sollen
im H100 ausgebaut und neue Eigenproduktionen ins Sortiment aufgenommen werden. Welche das sind, erfährt man am einfachsten bei einem Besuch vor Ort.